Heimatblätter

Inhaltsverzeichnis für die Hefte 1 bis 65 / Jahrgang 1956 – 2009

Das letzte Gesamtverzeichnis unseres Publikationsorgans, der „Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand“ , erschien vor 15 Jahren, so dass eine erweiterte aktuelle Neuauflage geboten erschien. Unser Stadtarchivar E. Eder hat sich dankenswerter Weise dieser Aufgabe unterzogen. Nun sind also alle Aufsätze der Ausgaben 1 (1956) bis 65 (2009) in diesem neuen Register nach Autoren und Sachgebieten geordnet enthalten, so dass der in Jahrzehnten erarbeitete Wissensschatz dem nach regionalgeschichtlichen und heimatkundlichen Informationen Suchenden erschlossen wird.

Sie können das Werk für 6,00 € in der Geschäftsstelle des HGV erwerben.

Heimatblätter Ausgabe 79
Aktuelle Ausgabe

HEFT 79 / 2023
Die Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand liegen vor.
Im Format: DIN A5
Seitenanzahl: 193
Preis: 12,00 € 

Heft Nr.Preis pro Heft
1 – 10 (nicht mehr verfügbar)
11 – 154,00 €
16 – 19 (nicht mehr verfügbar)
20 – 235,00 €
24 + 25 (nicht mehr verfügbar)
26 + 275,00 €
28 (nicht mehr verfügbar))
29 – 405,00 €
415,00 €
428,00 €
43 (nicht mehr verfügbar)
44 – 508,00 €
51 + 5210,00 €
53 (nicht mehr verfügbar)
54 – 6010,00 €
6112,00 €
62 (nicht mehr verfügbar)
63 – 6912,00 €
70 – 7215,00 €
73 + 7713,00 €
7814,00 €
7912,00 €
Alle Preise verstehen sich inclusive der aktuell gültigen gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Aktuelles

Veranstaltungen

Osteroder Abend am 04.12.2024

„Weihnachtliches Osterode“
Der Heimat- und Geschichtsverein Osterode, lädt am Mittwoch, 4. Dezember, ab 18.30 Uhr, zu einem
Osteroder Abend in den Ratskeller, Martin-Luther-Platz 2, ein. In diesem stadtgeschichtlichen
Gesprächskreis geht es diesmal um Osterode zur Weihnachtszeit. So wird es um den
Weihnachtsmarkt, die Krippenspiele und natürlich auch um die Osteroder Weihnachtssänger gehen.
Nach einer kurzen Einführung besteht die Möglichkeit, sich in lockerer Runde darüber auszutauschen,
wie man die Weihnachtsvorbereitungen und das Weihnachtsfest erlebt hat. Neben den
Vereinsmitgliedern können selbstverständlich auch Gäste gerne an der Veranstaltung teilnehmen.

November 1989 – die Grenzöffnung im Südharz

Der Heimat- und Geschichtsverein hatte am 23. Oktober wieder zu einem Osteroder Abend in den Ratskeller eingeladen. Etwa 30 Teilnehmer tauschten sich über ihre Erlebnisse bei der Grenzöffnung im November 1989 aus. Zahlreiche kleine Geschichten und Anekdoten rundeten den sehr informativen Abend ab. 

Noch im Januar 1989 rief der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker aus: „Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt sind.“ Die „Gründe“ wurden beseitigt, wenn auch ganz anders als sich das die SED-Führung vorstellte. Im Sommer 1989 setzte eine seit dem Mauerbau ungekannte Fluchtbewegung aus der DDR ein. Über Ungarn, das seine Grenzsperren schrittweise abbaute, flohen Tausende Deutsche in die Freiheit. Andere fanden den Mut, sich der Oppositionsbewegung anzuschließen und unter dem kraftvollen Motto „Wir sind das Volk“ den Repräsentanten des Honeckerregimes zu zeigen, dass ihre Zeit vorbei war. Unter dem Druck der Massendemonstrationen brach die SED-Herrschaft zusammen. Am Abend des 9. November 1989 wurde zunächst die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin geöffnet. Der regierende Bürgermeister von West-Berlin, Walter Momper, sprach aus, was die Freude der Menschen in Ost und West am besten beschrieb: „Die Deutschen sind heute das glücklichste Volk der Welt!“

In den folgenden Tagen wurde der bis dahin fast unüberwindliche „Eiserne Vorhang“ für Millionen von Menschen durchlässig und verschwand – bis auf wenige museale Reste – schließlich vollständig. Am Abend des 11. November 1989 wurde auch die Grenze bei Walkenried geöffnet. Schon am Vorabend hatte man den Übergang zwischen Teistungen und Duderstadt freigegeben. Ein unvorstellbarer Strom von Besuchern aus der DDR kam nach Osterode. Die Geschäfte hatten – zufällig war gerade Martinsmarkt in der Kreisstadt – auch sonntags (12. November 1989) geöffnet. Im Osteroder Rathaus arbeitete die Bediensteten auch am Wochenende, um die Besucher aus der DDR zu betreuen und das sogenannte Begrüßungsgeld auszuzahlen. Da es in den Novembertagen 1989 schon recht kalt war, richtete die Stadtverwaltung in der Kantine des Harzkornmagazins einen Aufenthaltstraum für die Besucher aus der DDR ein. Hier wurde Obst, Kaffee und Schokolade kostenlos von Stadtbediensteten und freiwilligen Helfern aus der Bürgerschaft verteilt. Ähnliche Verpflegungsstellen, die ebenfalls zahlreiche Besucher fanden, richteten die Kirchengemeinden ein.

Die Parkplätze im Osteroder Stadtgebiet standen voller DDR-Autos – vor allem Modelle der Typen Trabant und Wartburg waren zu sehen. Viele Besucher übernachteten hier trotz der empfindlichen Kälte in ihren Autos. Doch die Begeisterung über die Ereignisse erzeugte auch eine große Welle der Hilfsbereitschaft. So luden zahlreiche Osteroder ihnen bislang unbekannte DDR-Bürger ein und stellten ihnen warme Schlafplätze zur Verfügung. Auch in der Turnhalle des Gymnasiums richtete man Schlafplätze für die Besucher ein. In der Rommelkaserne hatte man vorsorglich Unterbringungsmöglichkeiten für 250 Übersiedler bereitgestellt. Im Zuge der allgemeinen Euphorie funktionierten Dinge, die zuweilen bürokratisch-kompliziert verlaufen, plötzlich ganz schnell und einfach. Solidarität wurde in diesen außergewöhnlichen Tagen tatkräftig und spontan geübt. Osterode war in jenen Monaten Ende 1989 / Anfang 1990 voller Menschen. Die Besucher aus der DDR nutzten die Gelegenheit, sich hier mit Waren zu versorgen, die es in der sozialistischen Mangelwirtschaft nicht ausreichend gab. In den Straßen waren überall bislang ungewohnte Dialekte – sei es Thüringisch oder Sächsisch – zu hören. Und die Luft war erfüllt von dem Geruch und dem Sound der Zweitaktmotoren, die für die DDR-Fahrzeuge typisch waren. Osterode, früher abseits im sogenannten Zonenrandgebiet gelegen, war wieder in die Mitte Deutschlands gerückt. Und für die Osteroder bot sich die Möglichkeit, den Osten ohne Grenzschikanen und Zwangsumtausch zu entdecken. Jeder, der diese spannenden und intensiven Wochen hier erlebt hat, kann viele kleine Geschichten und Erlebnisse erzählen, die den Osteroder Alltag damals prägten. Es waren tolle, euphorische und glückliche Tage.

Ilsenburg

Zwei Klöster aus der Zeit der Romanik – Fahrt des HGV am 9. Oktober 2024

Ziele dieser Fahrt waren die dicht beieinanderliegenden Klöster Ilsenburg und Drübeck an der „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt. Die vermutlich von König Heinrich I. (919 – 936) gegründete Jagdpfalz „Elysinaburg“ schenkte 998 Otto III. dem Bischof von Halberstadt, der zwischen 1003 und 1018 dort ein Benediktinerkloster einrichtete. Bischof Burchard II. („Bucco“ v. Halberstadt) verlieh ihm umfassende Rechte und Güter; dadurch zählte es zu den bedeutendsten Klöstern des Harzraumes. Von 1078 – 1087 ließ Bucco die gewaltige Klosterkirche erbauen, in deren Chor er auch beigesetzt wurde. Durch kriegerische Auseinandersetzungen und einen Brand mussten die Klostergebäude Mitte des 12. Jh. neu aufgebaut werden. Die Gründung einer Klosterbibliothek und einer Klosterschule zeigen eine mehr auf Wissenschaft und geistige Bildung ausgerichtete Zielsetzung der Benediktiner, im Gegensatz zur Binnenkolonisation der Zisterzienser. – Die Klosterkirche besaß einen für die damalige Zeit in Deutschland einmaligen Chor mit 3 Apsiden. 1525 musste das nördliche Seitenschiff abgerissen werden. Eine bemalte barocke Holztonne schließt Mittelchor und Vierung nach oben ab; das Langhaus erhielt um 1200 ein Kreuzgratgewölbe. Vermutlich aus dieser Zeit stammt auch der für Deutschland einmalige Fußbodenestrich, in dem sich in mit Farbe ausgegossener Kratztechnik Tiere und Fabelwesen finden. Von den ehemals zwei wuchtigen Türmen des Westwerks steht nur noch der Südturm, der aber auch seine ursprüngliche Form verloren hat.

Nach der Reformation wurde 1567 die evangelische Gemeinde gegründet; der Abtstitel erlosch, und die Grafen zu Stolberg-Wernigerode nutzten die Gebäude als Schloss und Witwensitz. Noch 1862 entstanden der heutige Nord- und Westbau des neuen Schlosses; nach 1945 wurden diese Gebäude als evangelisches Stift, zu Beginn des 21. Jh. als Hotel und Restaurant genutzt. Zur Zeit finden dort wieder Umbaumaßnahmen statt; der Süd- und Ostflügel des ehemaligen Klosters werden als Ausstellungsräume und für musikalische und literarische Veranstaltungen genutzt. Sehenswert sind dort besonders die 12 Säulen im ehemaligen Refektorium.

Die Doppeltürme des nur 7 Kilometer entfernten Benediktinerinnenklosters St. Vitus in Drübeck grüßen schon von Weitem. Das Kloster wurde bereits vor 960 gegründet und von Kaiser Otto I. als königliches Stift bestätigt. Es wurden nur adlige Damen aufgenommen, was zu einer aufwändigen Ausstattung des Klosters führte. Im Bauernkrieg 1525 wurde es allerdings geplündert und schwer beschädigt; nach der Reformation wurde es in ein evangelisches Damenstift umgewandelt – reduziert auf 4 Damen und ihre Äbtissin, die jede neben ihren eigenen Räumlichkeiten auch einen eigenen Garten hatten. Im 17. Jh. kam der Komplex in den Besitz der Grafen von Stolberg-Wernigerode. Diese wurden 1945 enteignet; die Anlage wurde aber dadurch erhalten, dass sie bis heute als Zentrum der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen genutzt wird.

Die Doppeltürme des nur 7 Kilometer entfernten Benediktinerinnenklosters St. Vitus in Drübeck grüßen schon von Weitem. Das Kloster wurde bereits vor 960 gegründet und von Kaiser Otto I. als königliches Stift bestätigt. Es wurden nur adlige Damen aufgenommen, was zu einer aufwändigen Ausstattung des Klosters führte. Im Bauernkrieg 1525 wurde es allerdings geplündert und schwer beschädigt; nach der Reformation wurde es in ein evangelisches Damenstift umgewandelt – reduziert auf 4 Damen und ihre Äbtissin, die jede neben ihren eigenen Räumlichkeiten auch einen eigenen Garten hatten. Im 17. Jh. kam der Komplex in den Besitz der Grafen von Stolberg-Wernigerode. Diese wurden 1945 enteignet; die Anlage wurde aber dadurch erhalten, dass sie bis heute als Zentrum der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen genutzt wird.