Der Heimat- und Geschichtsverein Osterode, lädt am Donnerstag, 13. Februar 2025, ab 19.00 Uhr, zu einem Vortrag in das Museum im Ritterhaus, Rollberg 32, ein. Frau Dr. Gudrun Pischke wird zu dem Thema „Vom Liesgau zum Fürstentum Grubenhagen – Herrschaft am süd-westlichen Harzrand“ sprechen.
In dem Vortrag wird ein Bogen gespannt vom ausgehenden 8. Jahrhundert bis ins späte Mittelalter. Erste Informationen zu Orten im Liesgau bieten Königsurkunden, darin werden Adelige genannt, die als vom König eingesetzte Grafen (comes) in dem ihnen zugewiesenen Bereich (comitatus) Rechte ausübten. Darüber werden am Harzrand agierende Grafenfamilien wie die Grafen von Katlenburg bekannt. Sie verfügten hier auch über Eigenbesitz. Weiter gab es Reichsbesitz wie die Pfalz Pöhlde oder die Burg Scharzfeld, die König Lothar III. vom Erzstift Magdeburg kaufte. Die nicht mehr als Königsaufenthalt genutzte Pfalz und die Burgen Scharzfeld und Herzberg erwarb Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen, dem auch das Erbe der Grafen von Katlenburg als Erbe zufiel. Nach dem Sturz Heinrichs des Löwen und der Aufteilung des Herzogtums Sachsen in einen östlichen und einen westlichen Teil, hielten seine Söhne den dazwischen liegenden, umfangreichen welfischen Eigenbesitz zusammen. Auf sie geht das erste Stadtrecht von Osterode zurück. Kaiser Friedrich II. erhob den welfischen Besitz zum Herzogtum; erster Herzog war Otto mit dem Beinamen das Kind, Enkel Heinrichs des Löwen. Dieses Herzogtum Braunschweig teilten Ottos Söhne Albrecht und Johann in die Fürstentümer Braunschweig und Lüneburg und dann drei Söhne Albrechts das Fürstentum Braunschweig in die Fürstentümer Braunschweig, Göttingen und Grubenhagen. Erster Herzog im Fürstentum Grubenhagen war Albrechts ältester Sohn Heinrich, zubenannt der Wunderliche oder Mirabilis. Zum Fürstentum Grubenhagen gehörte der süd-westliche Harzrand. Es war zugleich der östliche Teil des Fürstentums mit den Städten Osterode und Duderstadt, die später an das Erzstift Mainz verkauft wurde, und den Burgen Herzberg und Scharzfeld, letztere war verlehnt an die Grafen von Honstein. Zum westlichen Teil des Fürstentums Grubenhagen gehörten die Stadt Einbeck und die Burgen Grubenhagen und Salzderhelden. Die Burgen, auch die burg Osterode, wurden zu herzoglichen Residenzen und Witwensitzen, die Städte erlangten von den Herzögen zunehmend Rechte, Kirchen in Einbeck und Osterode wurden zu herzoglichen Grablegen. Das Fürstentum Grubenhagen war das kleinste und beständigste der welfischen Fürstentümer. Es bestand von 1291 bis 1596.