Neues von der Kreisbahn Osterode – Kreiensen

Am 16. Januar 2025 hielt Herr Karsten Bayer im Museum im Ritterhaus einen Vortrag über die Kreisbahn Osterode – Kreiensen (KOK). In den Jahren 1898 bis 1901 wurde die Kreisbahn Osterode – Kreiensen (KOK) eröffnet. Diese in 75 cm Schmalspur gebaute Eisenbahn verband die Industriestadt Osterode direkt mit dem Eisenbahnknotenpunkt Kreiensen. Darüber hinaus diente die KOK vor allem dem Abtransport von Gips, Holz und zuletzt auch Erz sowie der verkehrlichen Erschließung einiger ländlicher Gemeinden. Besonders die Streckenführung über den Höhenzug des Westerhöfer Waldes bereitete beim Bau und Betrieb Schwierigkeiten. Mit einem 468 m langen Tunnel und zwei großen Steinviadukten hatte die Strecke hier fast den Charakter einer Gebirgsbahn.

Anhand zahlreicher, zum Teil bisher unveröffentlichter Bilder, wurden zunächst die Lokomotiven und Triebwagen der Kleinbahn vorgestellt. Gewürzt mit vielen Anekdoten erfuhren die 65 Besucher auch etwas vom Betriebsgeschehen der KOK. Der Rollbockbetrieb, der den Transport von normalspurigen Güterwagen auf der Schmalspurstrecke erlaubte, wurde erläutert. Auch auf Unfälle – insbesondere das Umkippen aufgebockter Normalspurgüterwagen – ging der Referent ein. Die Bilder der oft einfachen Mitteln durchgeführten Verlade- und Rangierarbeiten gewährten einen Einblick in eine längst vergangene Arbeitswelt, die mit heutigen Sicherheitsstandards kaum vereinbar wäre. Schließlich nahm der Herr Bayer die Zuhörer mit auf eine Zugreise von Osterode nach Kreiensen und präsentierte zahlreiche Bilder von Bahnhöfen und Haltepunkten der Kleinbahn. Dabei wurden auch die Leistungen der Bahn im Güter- und Personenverkehr gewürdigt. Abschließend konnten auch noch einige Filmsequenzen aus dem Betrieb der KOK gezeigt werden, der der Musiker Erich Storz mit seinem Lied „Kleine Bimmelbahn“ ein Denkmal gesetzt hat. 1967 wurde der Schmalspurabschnitt der KOK stillgelegt.