Der Heimat- und Geschichtsverein Osterode, lädt am Donnerstag, 16. Oktober 2025, ab 19.00 Uhr, zu einem Vortrag in das Museum im Ritterhaus, Rollberg 32, ein. Dr. Sigrid Vogel spricht über das Thema „Wohin, wenn man nicht bleiben kann? – Flucht und Vertreibung einer Familie aus Schlesien nach Osterode 1945/1946“.
Im Jahr 1939 hatte Osterode etwa 9.000 Einwohner. Zehn Jahre später lebten gut 16.000 Menschen in der Stadt. Die meisten der neuen Einwohner stammten aus Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und vor allem aus Schlesien. Hinter diesen Zahlen verbergen sich menschliche Schicksale, die im Vortrag am Beispiel einer Familie beleuchtet werden. So nimmt Dr. Sigrid Vogel die Flucht ihrer Familie am Ende des Zweiten Weltkrieges aus Niederschlesien nach Osterode und Bad Lauterberg in den Blick. Sich verlieren, sich wiederfinden, sich irgendwie abfinden – all das begleitet das Weggehen aus der Heimat.
Als die Familie 1946 schließlich im Harz ankommt, muss sie sich, wie viele andere Flüchtlinge und Vertriebene auch, in die Gegebenheiten einfinden und ein neues Leben aufbauen. Auch eine Erhebung unter den ehemaligen Abiturienten des Osteroder Gymnasiums zeigt, wie sehr sich die Schicksale der Vertriebenen ähneln.